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1325. Juni 11. o. O.

Tercio yd. Jun.

Albert der Jüngere, Herzog von Oppeln und Herr in Strehlitz, verreicht dem von seinem Vater Fürsten Boleslaw gegründeten Cistercienserkloster Gemelnicz (Himmelwitz) zu seinem und seiner Vorfahren Seelenheil sein Dorf Lasicze (Laziska, Kr. Gr.-Strehlitz) mit allen Nutzungen und Einkünften sowie dem Herrschaftsrecht, mit den Zeidlereien, der Schenke, den Mühlen etc. Ueber die Bewohner des Dorfes darf kein Richter, Kastellan oder Zuparius richten, sondern dieselben haben nur vor ihm (dem Herzog) oder seinem Nachfolger nach Ladung des Kämmerers mit einem vom Herzoge signirten Briefe auf erhobene Klage zu Recht zu stehen. In dem Falle steht dem Abte auch die ganze Geldbusse zu. Der vom Abte und seinen Brüdern eingesetzte Richter hat die volle Gerichtsbarkeit. Ferner hat der Abt die Jagdgerechtigkeit auf den genannten Gütern nach seinem Gefallen.

Z.: Herr Wenzel Czabco genannt, Gerlach und Jaroslaus Gebrüder von Sedlicz (Schedlitz, Kr. Gr.-Strehlitz), Wilhelm der Böhme, Henko Rulonis (nicht Kulonis, wie Wattenbach hat).


Aus dem Or. im Bresl. Staatsarch. Himmelwitz 7 abgedr. von Wattenbach im Cod. dipl. Siles. II, 86/87. Laut Text wurde die Urkunde besiegelt von dem Aussteller, seinen Brüdern dem Herzog von Falkenberg und dem Herzog von Oppeln und dem Breslauer Kapitel. Ueber die noch vorhandenen Besieglung selbst vergleiche Wattenbach a. a. O.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.